Sergej Rachmaninow
Sinfonie Nr. 3 a-moll op. 44
Sergej Rachmaninow – Philadelphia Orchestra – 1939
Der Komponist und Dirigent
Sergei Rachmaninow wurde am 20. März/1. April bei Nowgorod geboren. Er studierte zwischen 1882 und 1885 am St. Petersburger Konservatorium, ging 1888 nach Moskau und setzte seine Ausbildung bei Sergei Tanejew und Anton Arenskij fort. Er begann seine Karriere Anfang der 90er Jahre als Pianist, arbeitete parallel auch als Dirigent und Komponist, als der er sich nach einem Konzert in London endgültig international etablierte. Nach der Revolution 1917 verliess Rachmaninow Russland, lebte an verschiedenen Orten Westeuropas, ehe er 1935 in die USA übersiedelte. Er verlegte sich nicht zuletzt wegen der Einkommenssicherung stärker auf die Tätigkeit als Pianist, die zeitlebens seine Leistungen als Komponist überstrahlte. Rachmaninow starb am 28. März 1943 in Beverly Hills.
Das Werk
Die Sinfonie a-moll op. 44 entstand in den Jahren 1835/6 und wurde 1936 in Philadelphia unter der Leitung von Leopold Stokowski mit mäßigem Erfolg uraufgeführt. Die drei Sätze lauten: Lento – Allegro moderato, Adagio ma non troppo – Allegro vivace und Allegro – Allegro vivace—Allegro (Tempo primo) – Allegretto – Allegro vivace. Das Werk verbindet spätromantische Klänge mit moderneren Elementen, die bei manchen harmonischen Verbindungen bis an die Grenze der Tonalität reichen. Schon aus den variierenden Tempobezeichnungen lässt sich die recht freie Struktur der einzelnen Sätze ablesen, wobei Satz 2 Adagio und Scherzo in einem Satz kombiniert. Die Stimmung der einzelnen Teile wechselt beständig zwischen lyrischen und freien, improvisatorischen Klängen, denen man die Zerrissenheit des Emigranten anhört, der in den USA als Russe, in seiner Heimat Russland aber als Amerikaner angesehen wurde.
Die Interpretation
Wenn ein Komponist sich seiner eigenen Werke als Dirigent annimmt, hat er den Anspruch auf totale Authentizität, denn wer sollte das eigene Werk besser verstehen und umsetzen können? Dies gilt natürlich auch für diese Einspielung, zumal Rachmaninow am 11. Dezember 1939 mit dem Philadelphia Orchestra der Klangkörper der Uraufführung zur Verfügung stand. Und in der Tat ist diese Interpretation ´klassisch` zu nennen, bei angesichts des Aufnahmejahres hervorragender Klangqualität. Dabei fällt auf, dass der Dirigent Rachmaninow den Komponisten ein wenig ´zähmt`, indem er die Sprünge der Partitur immer wieder einebnet. Zum Vergleich bietet sich die Aufnahme Vladimir Ashkenazys mit dem Concertgebouw Orchester an.